Migration: Gitea zu Forgejo

Tobias Bauer, , Lesedauer 2 Minuten.

Diese Woche habe ich meine private Git-Plattform von Gitea auf Forgejo umgestellt. Die Entscheidung basiert auf den Entwicklungen im Gitea-Projekt seit 2022, die ich zunehmend kritisch sehe: Kommerzialisierung, mangelnde Transparenz und der schrittweise Verlust einer echten Community-geführten Entwicklung. Das steht für mich im Widerspruch zum Anspruch freier Software.

Forgejo ist als eigenständiges Projekt entstanden, weil ein Teil der Community diese Richtung nicht mehr mittragen wollte und Wert auf Offenheit, Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit legt.

Trotz dieser Bedenken habe ich den Umstieg lange aufgeschoben – einfach, weil meine Gitea-Installation (zuletzt Version 1.24.5, zum Zeitpunkt der Umstellung die aktuellste) stabil lief. Ursprünglich wäre eine Migration auf Forgejo recht unkompliziert gewesen, weil beide Projekte bis einschließlich Gitea 1.22 technisch noch nahezu identisch waren. Mit den neueren Versionen wurde der Migrationspfad jedoch geschlossen, da Forgejo inzwischen unabhängig weiterentwickelt wird und eine direkte Migration aus Sicherheits- und Stabilitätsgründen nicht mehr vorgesehen ist. Das hat dazu geführt, dass der Aufwand für die Umstellung am Ende deutlich größer war, als wenn ich früher gewechselt hätte.

Für die Migration habe ich ein eigenes Skript erstellt, das meine Datenbank gezielt auf die Datenbankversion 305 zurückportiert hat – das entspricht dem Stand von Gitea 1.22, ab dem ein Import nach Forgejo 10 technisch wieder möglich ist. Die nötigen Änderungen und Anpassungen habe ich mit Unterstützung von KI anhand der offiziellen Changelogs und Migrationsdateien analysiert und umgesetzt. Mit dieser vorbereiteten Datenbank konnte ich Forgejo 10.0 installieren und meine Daten erfolgreich übernehmen. Danach habe ich das Upgrade auf Forgejo 12.0.1 durchgeführt. Im gesamten Prozess sind keine Probleme aufgetreten; alle Repositories, Issues und Benutzer wurden korrekt migriert.

Fazit: Der Umstieg auf Forgejo verlief trotz des erhöhten Aufwands am Ende problemlos. Die Verzögerung hat die Migration zwar verkompliziert, aber jetzt nutze ich wieder vollständig freie Software, die unabhängig und transparent von einer aktiven Community gepflegt wird – und das schafft die gewünschte Sicherheit und Zukunftsfähigkeit.