Zwei Baustellen, ein Ärger: Wenn Umleitungen selbst zur Baustelle werden

Tobias Bauer, , Lesedauer 2 Minuten.

Ich bin wirklich niemand, der sich leicht über Bauarbeiten aufregt. Straßen müssen gepflegt, erneuert und sicher gemacht werden – das verstehe ich. Und wenn die B85, meine tägliche Pendelstrecke zur Arbeit, vom 21. Mai bis voraussichtlich 20. Juni voll gesperrt wird, dann akzeptiere ich das. Auch wenn der Umweg über A9, A70 und B303/B289 nach Kulmbach deutlich länger ist – Hauptsache, es geht voran.

Ich selbst fahre zwar nicht über die Umleitungsstrecke, aber sie ist offiziell ausgeschildert und betrifft insbesondere den Schwerlastverkehr. Für viele Lkw ist sie die einzig praktikable Ausweichroute – und genau deshalb ist eine verlässliche Verkehrsführung hier umso wichtiger.

Was mir jedoch schwer im Magen liegt, ist die Nachricht, die heute veröffentlicht wurde: Auf der offiziellen Umleitungsstrecke – konkret der B289 bei Kulmbach – kommt es ebenfalls zu Bauarbeiten. Mit Ampelregelung und angekündigten Behinderungen. Und auch hier ist – welch Überraschung – das Staatliche Straßenbauamt selbst der Auftraggeber.

Jetzt frage ich mich: Muss das wirklich gleichzeitig sein?

Zwei Baustellen aufeinander abzustimmen, gehört doch eigentlich zu den grundlegenden Aufgaben einer koordinierenden Behörde. Wenn die Hauptstrecke gesperrt ist, sollte zumindest die Umleitung zuverlässig und möglichst störungsfrei sein. Warum also wird ausgerechnet auf dieser Strecke nun ebenfalls gebaggert und gewerkelt? Hätte man das nicht zeitlich versetzen können? Oder zumindest so planen, dass nicht ausgerechnet beide Maßnahmen parallel laufen?

Ich will niemandem unterstellen, hier sei absichtlich schlecht geplant worden. Aber nachvollziehbar ist das leider trotzdem nicht. Vor allem nicht für all jene, die jetzt über einen erheblich längeren Weg fahren müssen – nur um dann auch dort wieder im Stau zu stehen. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Nerven, Sprit und Vertrauen.

Liebe Verantwortliche im Staatlichen Straßenbauamt: Ich habe Verständnis für Bauarbeiten. Aber bitte, beim nächsten Mal etwas mehr Abstimmung und Weitsicht. Wer Umleitungen plant, sollte sicherstellen, dass diese nicht zur nächsten Baustelle führen. Denn wir Pendelnden tragen ohnehin schon genug Last – ein bisschen Planungssicherheit wäre da wirklich willkommen.

Quellen: