Internetquellen

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Einleitung

Quellen sind für wissenschaftliche Arbeiten, also auch für die Genealogie, sehr wichtig. Immer wichtiger werden hierbei Quellenangaben aus dem Internet. Problematisch hierbei ist jedoch die Tatsache, dass das Internet sehr schnelllebig ist.

Bücher, welche über den regulären Buchmarkt verkauft werden, sind auch später noch verfügbar. Durch Referenzexemplare in den Nationalbibliotheken bzw. ggf. noch zusätzlich in weiteren Bibliotheken sind als Quellen weiterhin verfügbar. Auch historische Quellen wie Kirchenbücher oder Urkunden sind normalerweise über entsprechende Archive verfügbar und damit die Aussagen nachweisbar.

Nur was mache ich, wenn sich meine Quelle im Internet befindet? Diese Quellen sind u. U. nach wenigen Wochen schon wieder verschwunden. Hier muss man etwas anders an die Sache herangehen.

Internetquellen mit dem Internet Archiv

Als Beispiel nehme ich jetzt die Webseite vom “Haus der Bayerischen Geschichte”, welche sehr interessante Artikel über Orte und Burgen in Bayern beinhaltet.

Gehen wir davon aus, wir haben die Burg Falkenberg in Falkenstein als Ort in unseren Ergebnissen. Als Referenz möchten wir die Webseite der HDGB angeben mit dem direkten Link auf die Burg Falkenstein, da wir den dort angegebenen Text zitiert haben. Der Link dazu lautet (Stand Dezember 2016) https://www.hdbg.eu/burgen/burgen_suche-burgen_detail.php?id=brn-0055.

Aktuell funktioniert dieser Link. Jedoch gibt es keine Garantie, dass dieser Link auch später (z. B. nach einem Relaunch der Webseite) noch funktioniert. Um dieses Problem umgehen zu können, muss man nun zu einem “kleinen Trick” zurückgreifen.

Die Lösung heißt Webarchive! Dabei handelt es sich um ein gemeinnütziges Projekt, das 1996 gegründet wurde. Ursprünglich war es als reines Webarchiv gedacht, so ist es zwischenzeitlich ein Langzeitarchiv für Webseiten, Texten, Büchern, etc.

Für uns ist jetzt hier das Langzeitarchiv für Webseiten interessant. Erreichbar ist dieses unter der Adresse https://archive.org/web/. Die Seite schaut an sich aus wie eine normale Suchmaschine. Allerdings gibt man hier die gewünschte und komplette Internetadresse ein und erhält als Ergebniss alle verfügbaren Treffer im Archiv.

Für unseren oben aufgeführten Link für Seite der Burg Falkenberg schaut die Seite wie nebenstehend aus. Die Seite wurde also schon mehrfach archiviert.

Jetzt sucht man sich hier einen für den entsprechenden Einsatzzweck passenden Archivierungszeitpunkt (also passend zum Zeitpunkt an dem man seine Quelle gezogen hat) und klickt auf den blauen runden Kreis. Es öffnet sich die archivierte Version der Webseite (im unteren Bereich) mit den Informationen der Ursprungs-URL und den Zeitpunkt der Archivierung (im oberen Bereich).

Nun benötigen wir noch die URL, welche wir in unsere Arbeit übernehmen können. Diese finden wir ganz einfach in der Adresszeile des Browsers und kann von dort kopiert werden. Zur Überprüfung kann man diese Adresse direkt in einem neuem Browserfenster öffnen und gelangt dann direkt zum archiviertem Zustand der Seite.

In unserem Beispiel würde die Adresse wie folgt lauten: https://web.archive.org/web/20161203230553/https://www.hdbg.eu/burgen/burgen_suche-burgen_detail.php?id=brn-0055

Einschränkungen

Wie bei jedem System gibt es auch hier Einschränkungen. So sind nicht alle Webseiten im “Internet Archiv” erfasst. Das dieses ist im Prinzip eine Suchmaschine, welches das Internet durchsucht und einen entsprechenden Verlauf bereit stellt. Das heißt aber auch, dass nur öffentlich zugängliche Seiten indexiert werden können. Geschützte Bereiche können aufgrund mangelnder Zugriffsberechtigungen nicht aufgenommen werden.

Was ebenfalls nicht aufgenommen werden können sind Datenbanken, welche im Internet veröffentlicht werden. Ein Beispiel im Bereich der Genealogie ist die GEDBAS Datenbank des CompGen Vereins. Öffentlich erreichbar ist hier erst einmal die Suchmaske. Bis dorthin kommt eine Suchmaschine. Die Daten die dann dahinter liegen können jedoch nicht gescannt werden.

Möchte man nun diese Daten als Quelle verwenden, so muss man auf eine alternative Methode zurückgreifen. Das bedeutet hier führt kein Weg an einer Sicherung des Inhaltes wie das Drucken in ein PDF oder dergleichen vorbei.

Fazit

Durch die Verwendung des Webarchive bei der Angabe von Internetadressen ist sichergestellt, dass die Angaben der Quellen auch nach Jahren noch abrufbar sind. Diese Methode ist eine gute Alternative zur Verwendung von Screenshots und wird z. B. auch von Wikipedia verwendet.

Optimal ist diese Methode für zusätzliche Quellen wie z. B. Ortsinformationen, Berufsbezeichnungen etc. Der Zugriff auf Genealogische Datenbanken wie GEDBAS ist damit nicht möglich und hier ist ein anderes Vorgehen notwendig.

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