Dropbox als Dienst

Vor einiger Zeit habe ich bereits einen Artikel geschrieben, wie man auf einem Windows Home Server 2011 die Dropbox verwendet. Durch den Umstieg vom WHS auf Windows 10 wurde dieses Thema wieder für mich interessant. Leider kann die Dropbox von sich aus noch immer nicht als Dienst arbeiten. Deshalb muss man hier wiederum etwas kreativ werden.

Installation der Dropbox

Der erste Schritt ist die Installation der Dropbox Software. Diese führt man am besten gleich unter dem Benutzer durch unter dem später auch der Dienst laufen soll. Anschließend loggt man sich mit seinen Benutzerdaten ein. Bei Bedarf kann man hier auch gleich das Verzeichnis in dem die Dropbox Daten liegen verschieben. Das kommt immer darauf an was man für einen Server hat und wie die eigene Festplattenaufteilung ist. Bei mir liegen die Dropbox Daten auf einer extra Festplatte und es werden auch nicht alle Verzeichnisse synchronisiert.

Ist die Dropbox installiert kann diese eingerichtet werden. Für den Betrieb als Dienst müssen wir einstellen, dass diese nicht automatisch gestartet wird. Auch kann man, wenn gewünscht, die Transfergeschwindigkeit angepasst werden. Ich möchte z. B. keine Limits haben. Ebenfalls möchte ich den LAN-Sync aktiv haben da ich dann im lokalen Netzwerk die Daten schneller austauschen kann und davon profitiere, dass ggf. der Server schon alle Daten gezogen hat.

Anschließend sollte man erst einmal warten bis alle Daten synchronisiert sind. Je nach Auslastung der Dropbox und vorhandener Internetanbindung kann dies einige Zeit dauern. Ggf. sollte man bei einem großen Datenvolumen das Kopieren der Daten von einem anderen Rechner auf den Server in Erwägung ziehen.

Einrichtung als Dienst

Um die Dropbox als Dienst laufen zu lassen benötigen wir ein kleines Hilfsprogramm. Ich verwende hierzu NSSM (the Non-Sucking Service Manager). Das Programm ist kostenfrei und kann über den o. g. Link heruntergeladen werden. Die Zip-Datei wird entpackt und dann kopiert man diese an einen Ort von wo es aufgerufen wird und später ausgeführt wird.

Als nächstes startet man eine Eingabeaufforderung (Windowstaste+X, Eingabeaufforderung) und wechselt in das Verzeichnis, wohin man NSSM kopiert hat. Je nachdem ob man ein 32-Bit oder ein 64-Bit Windows hat nimmt man den win32 oder den win64 Ordner.

Bei mir schaut das Ganze wie folgt aus.

D:
cd Progs\nssm\win64
nssm install Dropbox

Das Programm wird mit dem Aufruf nssm install <Name des Dienstes" gestartet. Ich habe hierbei Dropbox gewählt wobei man natürlich jederzeit auch einen anderen Namen verwenden kann. Das Programm liegt bei mir auf Laufwerk D: im Verzeichnis Progs\nssm und ich verwende die 64-Bit Version.

Nun können wir den Dienst konfigurieren. Als Pfad wählen wir die Anwendung von Dropbox aus. Diese liegt unter den “Program Files”. Wichtig ist, dass wir als zusätzliche Parameter /home mit angeben.

Unter dem Reiter “Log on” können wir definieren, unter welchen Benutzer der neue Dienst laufen soll. In unserem Fall soll dies ja mit unserem Benutzer geschehen. Also geben wir hier den Benutzer und das zugehörige Passwort an. Mit “Install service” legen wir den Dienst an.

Dienst starten

Als nächstes beenden wir die Dropbox (Rechtsklick auf das Icon, Zahnrad, Dropbox beenden). Das ist wichtig weil die Dropbox ja nicht zwei gleichzeitig laufen kann. Anschließend gehen wir in die Dienste (Windows+X, Computerverwaltung, Dienste und Anwendungen, Dienste). Dort suchen wir unseren Dropbox Dienst (bei mir Dropbox, siehe oben). Normalerweise sollte dieser beendet sein und auf automatischen Start stehen. Als Benutzer müsste unser aktueller Benutzer stehen.

Klicken wir nun links auf starten wird unter Dropbox Dienst gestartet und die Synchronisation sollte beginnen. Testen kann man dies am besten indem man einfach einmal in dem Verezeichnis der Dropbox eine Datei anlegt. Kurz darauf sollte diese dann auch auf den anderen Rechnern erscheinen die mit der Dropbox aktiv verbunden sind. Löscht man diese Datei dann dort sollte die Datei auch auf dem Server verschwinden.

Bekannte Nachteile

Leider gibt es hier auch ein paar kleinere Nachteile die nicht verschwiegen werden sollen. Dadurch das die Dropbox im Hintergrund läuft bekommt man keine Statusicons über den Synchronisationsstatus. Ob einem dies wichtig ist muss man selber entscheiden. Für mich wichtiger war das ich nicht selber angemeldet sein muss.

Stürzt das Dropbox Programm ab bekommt das der Dienst nicht unbedingt mit da die Dropbox nicht immer hier einen sauberen Status zurück meldet. Im schlimmsten Fall hat man dann über einen längeren Zeitraum keine Synchronisation mehr.

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