Ein Jahr mit meinem Balkonkraftwerk

Tobias Bauer, , Lesedauer 3 Minuten.

Anfang März jährte sich die Inbetriebnahme meines Balkonkraftwerkes zum ersten Mal. Zeit also, einmal ein Resümee zu ziehen. Dabei sollte man aber auch einige Besonderheiten bei mir beachten.

Mein Balkonkraftwerk ging am 8. März 2023 in Betrieb. Zwei Paneele mit insgesamt 820 W und einem 600 W Deye Wechselrichter sind mit fast genauer Süd-Richtung am Balkon im vierten Stock montiert. Es gibt somit keinen Schattenwurf auf diese. Mit entsprechenden Haltern sind diese zwar nicht ganz optimal, aber doch in Schräglage angebracht (ca. 40°).

Für alle, die nicht weiterlesen möchten, hier das positive Ergebnis gleich vorweg. Ich konnte in diesem Jahr ca. 600 kWh Strom einsparen und dadurch meinen Jahresverbrauch fast um ein 1⁄3 senken. Und dies, ohne dass ich jetzt große weitere Maßnahmen ergreifen musste. Von dem erzeugten Strom verbrauche ich ca. 60 % selbst. Den Rest speise ich in das Netz ein, ohne etwas dafür zu bekommen.

Natürlich war auch ich von dem Problem betroffen, dass mein Wechselrichter keine Abschaltvorrichtung hatte. Diese wurde mir im Gegensatz zu vielen anderen jedoch zeitnah zugestellt. Allerdings kamen dann die Probleme, da sich beim Einbinden und dem damit verbundenen Firmware-Update der Wechselrichter nicht mehr starten ließ. Auch dieses Problem hatten ja mehrere. Durch den Tausch konnte ich für ca. eine Woche bei bestem Sonnenschein keinen Strom produzieren.

Ansonsten muss man noch anmerken, dass ich im vergangenen Jahr zu Hause war und somit natürlich die Sonnenphasen effektiv nutzen konnte. Das geht jetzt schon nicht mehr optimal, da ich bis mittags arbeite. Weiterhin war ich im Sommer fast acht Wochen nicht da, was den Verbrauch auf den Grundverbrauch reduzierte. Auch das hat sicherlich Auswirkungen. Auf der anderen Seite muss man jedoch sehen, dass ich auch einen höheren Verbrauch dadurch habe, dass ich eben daheim bin und somit mehr elektrische Gerätschaften nutze, wie wenn ich den ganzen Tag auf der Arbeit wäre.

Zu dem Zeitpunkt, als ich mir das Balkonkraftwerk angeschafft habe, waren diese relativ teuer (Kostenfaktor mit Montagematerial ca. 1.000 €). Zwischenzeitlich kosten vergleichbare Geräte ungefähr die Hälfte. Trotzdem sehe ich es als sinnvolle Investition für die Umwelt. Durch den hohen Anschaffungspreis, der mir ja bewusst war, ist mein „Return of Investment“ halt entsprechend später. Das Ganze ist aber eh als Langzeitinvestition anzusehen.

Persönlich würde ich mich jederzeit wieder für ein solches Balkonkraftwerk entscheiden und ich verstehe auch nicht, warum nicht mehr Leute sich ebenfalls dafür entscheiden. Den Grundverbrauch kann man prima damit decken oder zumindest senken (dafür reichen bei mir 150 W). Ist es richtig sonnig, kann man dann auch noch die Kosten für die Wasch- oder Spülmaschine oder beim Kochen senken. Und das Ganze auch bei einer Mietwohnung wie bei mir.

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