Klassische Musik: Ja, aber nur für die Reichen!

Tobias Bauer, , Lesedauer 2 Minuten.

Klassische Musik und entsprechende Live-Konzerte sind toll. In den Genuss werden aber nur die wenigstens kommen. Viele interessiert es nicht, was ich verstehen kann und viele können es sich einfach nicht leisten. Leider bekommt man so aber auch keinen Nachwuchs in die Konzertsäle oder bringt Leute auf den Geschmack, die noch gar nicht wissen, dass dies etwas für sie wäre.

Je nach Konzert kostet das inzwischen 75 bis 250 Euro. Das ist meiner Meinung nach schon viel Geld, das man auch noch übrig haben muss. Unter Umständen kommen hierzu auch noch Nebenkosten wie Fahrt oder Übernachtung dazu.

Auf eine tolle Idee ist man jetzt beim „Bayreuth Baroque Opera Festival“1 gekommen. Möchte man die Karten früher erwerben, so hat man die Option dies über eine sogenannte „Gold Card“2 bereits eine Woche vor dem offiziellen Vorverkaufsstart zu tun. Kostenfaktor 650 Euro. Natürlich bekommt man hier noch ein paar Extras dazu, wie eine kostenlose CD, einen Sekt und kostenfreien Eintritt zu den Nachmittagskonzerten in den Kirchen.

Die Frage ist, braucht es das? Immer wieder kommt der Vorwurf, Opern und klassische Musik sie etwas für reiche, alte weiße Männer. Ich stehe eigentlich nicht auf diesen Standpunkt, aber genau mit solchen Aktionen fördert man das.

Seit 9 Uhr läuft der offizielle Vorverkauf. Knapp zwei Stunden später kann ich noch nicht sagen, was dieses Jahr die Konzerte kosten oder konnte ich gar Karten buchen. Wenn man schon so viel Geld verlangt, sollte man vielleicht auch in ein entsprechendes Buchungssystem investieren. Auch das gehört dazu. Ob ich Karten bekomme, weiß ich nicht, ob ich noch lange in der Warteschlange verweile weiß ich auch nicht und selbst wenn, ob ich dann Karten bekomme, ist auch nicht sicher.

Die Exklusivität fördert man so auf jeden Fall. Vielleicht möchte man aber ja auch das. Eine Veranstaltung für die wenigen, reichen, weißen, alten Männer…

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