Petition gegen Coburger Mohr

Tobias Bauer, , Lesedauer 2 Minuten.
Wappen der Stadt Coburg
Stimmungen und Richtungen in der Bevölkerung ändern sich ja regelmäßig. Deswegen kann es durchaus schnell passieren, dass das, was heute modern und angesagt ist, morgen verpönt ist. Aktuell läuft eine Petition gegen den Coburger Mohr, dem Wappen der fränkischen Stadt.

Aufgekommen ist das Ganze im Zuge der Black-Live-Matters-Bewergung. Die Initiatoren kritisieren vor allem die Darstellung des dunkelhäutigen Menschen mit dicken Lippen und großem Ohrring als höchst rassistisch und einem Überbleibsel aus der Kolonialzeit.

Nunja, ganz so einfach ist das nicht. Man sollte jetzt erst einmal die ganze Geschichte und die Hintergründe kennen, um das zu verstehen. Dargestellt wird der Heilige Mauritius, der einzige Heilige, welcher im Mittelalter mit dunkler Hautfarbe dargestellt wurde. Somit besitzt dieser Heilige eigentlich eine herausragende Stellung. Auf der Webseite der Stadt ist eine kurze Geschichte zu finden.

Erstmalig erscheint übrigens der Mohr um 1510 auf einem Sekret. Aber bereits im 14. Jahrhundert (also vor den Kolonien) ist er auf einer Coburger Münze nachweisbar. In den heutigen Farben ist er seit dem 16. Jahrhundert dargestellt. Auch existiert die Form (dicke Liebe, Ohrring, …) schon seit damals, wie man an diversen Abbildungen an Kirchen etc. sehen kann.

Muss man den wirklich alles ändern? Kann man nicht auch manche Sachen einfach so belassen, wie diese sind? Vor allem wenn diese, wie in diesem Fall, sogar ja eine Hochwertung sind.

Update 28. Juni: Zwischenzeitlich gibt es auch eine Petition für den Erhalt des Wappens. Zu finden ist diese auf openPetition.
Der vollständig wegen hier auch der Link zur Originalpetition.

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