Polizei: Dauer IT-Ermittlungen

Tobias Bauer, , Lesedauer 2 Minuten.

IT-Ermittlungen dauern. Das wurde erst jetzt wieder allen bewusst, als die Erkenntnisse von Coesfeld von der Polizei veröffentlicht wurden. Ein Jahr waren IT-Spezialisten der Polizei über den Auswertungen gesessen. Ein Problem, das sicherlich nicht besser werden wird.

Da sind natürlich die Fragen in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung berechtigt: “Hätten die Kinder früher gerettet werden können? Hätte die Auswertung der technischen Geräte von Adrian V. nicht schneller gehen müssen? Hätte der Kinderporno-Ring früher auffliegen können, wenn konsequenter ermittelt worden wäre?”

Innenminister Reul gibt selbst zu, dass einfach zu viele Fälle vorliegen. Schaut man sich die Zahlen in dem oben genannten Artikel an, dann sind diese gigantisch. 400 Terabyte an Daten und 1.110 IT-Asservate nur im Coesfelder Fall. Die Aussage von Herrn Reul mit “Datengebirge” trifft es hier sehr gut. Dazu kommen noch allein im Kreis Coesfeld mit 220.000 Einwohner 54 offene Ermittlungsverfahren wegen Kinderpornografie.

Ein Problem ist sicherlich aber auch fehlendes sachkundiges Personal. Hier hat sowohl der Bund als und die Länder meiner Meinung nach gewaltigen Handlungsbedarf und gegenüber der freien Wirtschaft keine Chance.

Es wird weiterhin das alte starre System für Beamten angesetzt, welches für die IT einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Einstufungsrelevant ist der Abschluss. Mittlere Reife bringt einen automatisch in die 2. Qualifikationsebene. Für die 3. QE ist dann bereits ein Studium notwendig (das wäre auch über den Staat möglich). Schaut man sich jedoch dann die Verdienstmöglichkeiten an, dann wird das Ganze jedoch sehr schnell wieder uninteressant.

Solange der Staat nicht anfängt, auch weitere Qualifikationen zu honorieren, wird er seine offenen Stellen in diesen Bereichen nie besetzt bekommen.

Kommentare: