Jabber (XMPP) ein neuer Versuch

Tobias Bauer, , Lesedauer 2 Minuten.

Messenger sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Ich nutze diese schon sehr lange und Einige davon gibt es heute gar nicht mehr (AIM, YIM, MSN). Andere gibt es in der ursprünglichen Form nicht mehr (ICQ mit seinem Oscar-Protokoll). Auch sind hier viele neue Dienste entstanden, die teilweise mehr den aktuellen Ansprüchen der Nutzer entsprechen (WhatApp, Telegram, Signal, …).

Ein weiterer Vertreter, der eigentlich aus dem Bereich der regulären Messenger kommt, ist Jabber mit seinem freien Protokoll XMPP. Interessant ist dieser Dienst in mehrerer Hinsicht:

  • frei und offen (diverse RFCs)
  • sicher (Transportverschlüsselung mit SSL/TLS sowie verschiedene Möglichkeiten für die Verschlüsselung der Nachrichten (OMEMO, OpenPGP, OTR))
  • es gibt Optimierungen für den mobilen Betrieb (z. B. XEP-0286)

Vor einigen Jahren habe ich bereits sehr ausführlich mit Jabber gearbeitet. Das habe ich dann jedoch wieder aufgegeben. Grund war, dass ich hier eine eigene Infrastruktur haben möchte, jedoch die XMPP-Server teilweise sehr problematisch beim Update waren.

Jetzt habe ich hier einmal einen neuen Versuch gestartet. Dabei habe ich mir die verfügbaren Server erneut angeschaut. In den letzten Jahren hat sich hier einiges getan und die Auswahl ist doch etwas größer geworden - oder zumindest die Möglichkeit, diese auch einfach und schnell zu finden.

Die Entscheidung viel dann auf den Prosŏdy IM Communication Server. Dabei handelt es sich um einen kleinen, schlanken Server, welcher in Lua geschrieben ist. “Beworben” wird er, dass man diesen in Minuten einrichten kann, und das ist wirklich so. Auch von den Ressourcen ist er sehr genügsam und benötigt keine großen JVM wie diverse anderen XMPP-Server.

Was ebenfalls gut ist, ist eine verständliche und übersichtliche Dokumentation. Diese trägt natürlich dazu bei, den Server wirklich in wenigen Minuten einzurichten. Übrigens läuft dieser ohne Probleme und sehr gut mit Let’s Encrypt Zertifikaten zusammen, was dazu führt, das saubere Zertifikate einer offiziellen CA ohne Kosten verfügbar sind.

Übrigens nutze ich als XMPP-Client Profanity. Dabei handelt es sich um einen Konsolenclient. Effizient, schnell und gut und sicherlich nicht nur etwas für Nerds. Aber vermutlich doch nur ein Nischenprodukt…

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