Bankgebühren... The Customer Strikes Back...

Tobias Bauer, , Lesedauer 3 Minuten.

Spätestens seit der Finanzkrise können die Banken mit den altbekannten Geschäften kein Geld mehr verdienen und haben hier angefangen, ihre Kosten auf andere Art und Weise zu decken. Zinsen für Sparverträge gibt es seitdem praktisch keine mehr und Gebühren für Dienstleistungen werden immer mehr eingeführt. Als Kunde hat man hier zwei Möglichkeiten. Erstens man zahlt oder zweitens, man wechselt die Bank.

Einen Kontowechselservice haben viele Banken schon länger im Angebot. Spätestens jedoch mit der Einführung der §§ 20 ff. im Zahlungskontengesetz soll der Wechsel für Kunden unproblematisch und einfach von statten gehen.

Grundsätzlich war ich mit meiner Hausbank, einer ursprünglich einmal für Eisenbahner gegründeten Spar- und Darlehenskasse, zufrieden. Allerdings gab es zwei (finanzielle) Punkte, welche mir nicht gefallen haben. Die beim “kostenlosen Girokonto” enthaltene und auch notwendige Bankcard kostet zwischenzeitlich 8,45 Euro im Jahr. Das Zweite ist die Bargeldversorgung an sich. Trotz Mitglied im Cashpool Verband war das Abheben von Geld an den meisten Automaten kostenpflichtig (in der Regel 1,95 Euro). Auch wenn wir hier in Summe “nur” von 25,00 - 30,00 Euro pro Jahr reden ist dieses Geld erst einmal für eine (meiner Meinung nach) Basisleistung aufzuwenden.

Für mich auf jeden Fall Grund genug mich nach einer Alternative umzusehen. Letztendlich bin ich bei der “Bank eines Basketballers” gelandet, bei welcher ich bereits Kunde bin. Das war insoweit interessant, dass somit das Girokonto innerhalb weniger Augenblicke zur Verfügung stand (die Legitimation lag ja bereits vor). EC-Karte und Kreditkarte kamen in paar Tage später. Dies ist hier aber nur am Rande von Bedeutung.

Der wichtige Punkt ist der Kontowechselservice, welcher angeboten wird. Der einfachste Weg, und diesem habe ich gewählt, ist der Login im aktuellen Online-Banking. Hierbei werden alle Buchungen der letzten drei Monate bei der alten Bank ausgelesen und angeboten, die Zahlungsnehmer anzuschreiben. Bekannte wie Telekommunikations- oder Versicherungsunternehmen werden vollautomatisch erkannt. Bei Vereinen kann man selbst eine Adresse und gegebenenfalls einen Vermerk zur Identifikation hinterlegen. Diese Schreiben werden dann automatisch von der Bank verschickt (das Porto trägt die Bank!). Fehlen hier Partner, zum Beispiel weil die Versicherung schon von den drei Monaten abgebucht hat, so kann man auch selbst Schreiben über einen Assistenten erfassen.

Als weiten Service gibt es noch Checklisten und Hinweise, was es sonst noch zu beachten gibt. So muss der Zoll über einen speziellen Vordruck (Vordruck 032021) über die neuen Bankverbindungen informiert werden, damit die Kraftfahrzeugsteuer abgebucht werden kann.

Zusammengefasst muss ich feststellen, dass das alles prima funktioniert hat. Für diese Umstellung habe ich nicht einmal die gesetzliche Änderung benötigt. Allerdings gab es auch ein negativ Beispiel der nicht unerwähnt bleiben soll. Bei fast 50 Partner gab es genau einen bei dem der generierte Brief nicht akzeptiert wurde und welcher auf ein eigenes Formular bestand. Die LBS konnte den Vorgang nur mit ihrem eigenen Formular bearbeiten. So schaut Kundenfreundlichkeit aus - wie uncool

Nachtrag 30. August 2017: Finanzamt und Kirchensteueramt

Durch eine Änderung meines Steuerbescheides habe ich hier noch einen kleinen Hinweis für diejenigen, die das ebenfalls betreffen könnte. Bei der Steuererklärung gibt man ja seine Kontoverbindungen mit an. Diese werden dann automatisch an das zuständige Kirchensteueramt weitergegeben (bei mir das Kath. Kirchensteueramt in Bamberg). Bei einer nachträglichen Änderung im laufenden Jahr, wie das nur hier der Fall ist, geschieht dies nicht! Das heißt im Klartext, das Kirchensteueramt muss hier gesondert informiert werden.

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